Korrektorat und Lektorat
Korrektorat und Lektorat
Korrektorat und Lektorat – Jeder Text, der Leser ansprechen soll, ist am besten unter allen Gesichtspunkten optimal.
Es wäre sehr schade, wenn der Inhalt nicht ankäme, nur weil einige Fehler zu erkennen sind und der Feinschliff fehlt.
Deshalb ist es für jeden Autor gut, Fachleute einzubinden. Selbst berufliche und erfahrene Autoren verzichten nicht darauf, ihre eigenen Texte noch einmal von einem anderen Fachmann durchsehen zu lassen.
Dazu dienen das Korrektorat und das Lektorat. Korrektoren und Lektoren sind in der Regel Germanisten.
Aber auch gut ausgebildete Journalisten finden sich darunter.
Korrektorat
Mehrere Fehlerarten
Der Korrektor liest sich den Text Buchstaben für Buchstaben durch. Das unterscheidet ihn vom durchschnittlichen und erst recht vom schnellen Leser.
Der erwachsene und geübte Leser liest gar nicht mehr Buchstabe für Buchstabe, sondern erkennt Buchstabengruppen. Er erfasst auf einen Blick Vor- und Endsilben, Endungen, oft zusammengefügte Buchstabengruppen und auch ganze Wörter, vor allem kürzere.
Das erleichtert das Lesen, führt aber auch dazu, dass man Fehler eher übersieht. So passiert es auch geübten Schreibern, dass sie bei gängigen Buchstabenverbindungen einen Buchstaben vergessen. Es ist aber umso unangenehmer, wenn der eine oder andere Leser solche Fehler doch entdeckt.
Dazu kommen andere Flüchtigkeitsfehler, von denen ein guter Text befreit werden sollte. Zusätzlich bereitet selbst Menschen, die viel schreiben, die korrekte Groß- und Kleinschreibung wie auch die Zusammen- und Getrenntschreibung Probleme.
Rechtschreibung immer laut Duden
Es gibt seit einiger Zeit die neueste deutsche Rechtschreibung, die nicht jedem in allen Punkten geläufig ist. Die letzte überarbeitete und gültige Dudenausgabe erfolgte im Jahr 2020. In Bezug auf Rechtschreibung kann man sich aber nicht grundsätzlich auf die Prüfung eines Textprogramms verlassen.
Laut Duden darf man einige Wörter auf zwei verschiedene Weisen schreiben. Wenn man sich für eine entschieden hat, sollte man sie jedoch auch beibehalten. Auch darauf achtet der Korrektor. Es kann zudem sein, dass eine der beiden Schreibweisen zum Gesamtstil des Textes besser passt.
Viele Wörter haben die alte Schreibweise behalten, und es ist falsch, sie eigenmächtig anzupassen. Deshalb müsste man viele Wörter nachschlagen, was Schreiber aber oft nicht tun – und zwar schon deshalb nicht, weil ihnen das Problem gar nicht bewusst ist.
Das betrifft z. B. Wörter mit der Buchstabenfolge „Ph“. Während man laut Duden „Phantasie“ wie auch „Fantasie“ schreiben darf, gilt nur „Philosophie“ als die richtige Schreibweise.
Der Korrektor schaut wie durch eine Lupe auf den Text und überprüft alle Zweifelsfälle. So entgeht seinen Argusaugen kein Rechtschreibfehler.
Grammatik – Korrektorat und Lektorat
Darüber hinaus überprüft der Korrektor den Text auch auf die richtige Grammatik. Das Deutsche gehört zu den Sprachen in Europa, die die schwierigste Grammatik aufweisen. Allein schon drei verschiedene Geschlechtswörter (Artikel) machen den Spracherwerb und Sprachgebrauch schwer.
Wer Deutsch nicht als Muttersprache hat, kann ein Lied davon singen.
Nun kommt jedes Geschlechtswort auch noch in vier verschiedenen Fällen vor. Vor allem der dritte und der vierte Fall werden oft verwechselt, auch von vielen Muttersprachlern.
Zeichensetzung
Neben der Grammatik ist die Zeichensetzung in der deutschen Sprache kompliziert. Oft wird ein Komma dort gesetzt, wo andere Sprachen darauf verzichten. Vor allem aber gibt es viele Kommaregeln.
Besonders für die Kommasetzung gilt, dass die Vorschläge von Textprogrammen häufig falsch sind, denn sie können den Zusammenhang des Inhalts nicht erkennen.
Gleichzeitig kann ein falsch gesetztes Komma für den Satz einen völlig anderen Sinn ergeben.
Ein Beispiel dafür ist: „Robert sagt, seine Frau fährt sehr schlecht Auto“, was einen ganz anderen Sinn ergibt als: „Robert, sagt seine Frau, fährt sehr schlecht Auto“.
Aus diesen Gründen kontrolliert der Korrektor auch die Zeichensetzung im Text.
Satzbau – Korrektorat und Lektorat
Der Satzbau folgt in der deutschen Sprache einem bestimmten Aufbau. Zuerst soll die Satzaussage (das Subjekt) genannt werden, dann die Satzaussage (das Prädikat) und dann das Objekt (die Satzergänzung) bzw. die Objekte.
Nun kann es angebracht sein, sich zuweilen nicht danach zu richten, weil der Autor beispielsweise etwas besonders betonen möchte.
Dennoch sollte der Text dann immer noch stimmig sein. Deshalb nimmt der Korrektor auch zum Satzbau eine Prüfung vor.
Lektorat
Ein Lektorat beinhaltet alle Punkte, die ein Korrektorat umfasst.
Dazu kommt das Beurteilen des Stils. Umso ungeübter ein Autor ist, umso mehr unterlaufen ihm Stilbrüche. Dann passen einzelne Abschnitte nicht zusammen, weil die Sprachebenen sich unterscheiden. Sprachebenen können z. B. sein: umgangssprachlich, gehoben, sachlich, erzählerisch, kurz und präzise oder umfassend.
Der Lektor passt die entsprechenden Stellen an den Stil an, in dem der ganze Text geschrieben sein soll. Das können einzelne Wörter, Sätze oder Teile von Abschnitten sein, zuweilen auch ganze Abschnitte.
Zusätzlich überprüft der Lektor, ob die inhaltliche Abfolge eines Textes stimmig ist. Manchmal sollte man z. B. ein bestimmtes Kapitel einem anderen vorschalten, vor allem bei Sachtexten.
Insgesamt soll ein Text flüssig und gut lesbar geschrieben sein, um ansprechend zu wirken. Deshalb ist es immer von Vorteil, wenn ein Lektor ihn gründlich durchgeht und an den nötigen Stellen überarbeitet.
Das Lektorat unterscheidet sich vom Ghostwriting, weil der Lektor überarbeitet, aber nicht selbst schreibt.
Wer gerne einmal ein Buch veröffentlichen möchte, aber fürs Schreiben kein Händchen hat oder zu viel Zeit benötigt, kann dieses Problem mit Ghostwriting lösen.